Freitag, 1. Mai 2015

Über Mich

Ich dachte, ich fange mal damit an, ein bisschen was über mich zu erzählen. Ich bin Nicky, 19 Jahre alt und gerade am Ende meines zweiten Terms des ersten Jahres hier (also nur noch Lernen, und im Mai dann Prüfungen, yay!).

Ursprünglich komme ich aus dem schönen Münster in Westfalen. Dort habe ich auch 2013 mein Abi gemacht, mit Englisch und Geschichte als Leistungskursen. Nun stand also die wohl wichtigste Entscheidung überhaupt an: Wohin mit deinem Leben? Ich hab schon immer gerne Sprachen gelernt, also hab ich bis Mitte Juli Bewerbungen an Unis überall in Deutschland geschickt, immer für eine Kombination aus Spanisch und Kommunikationswissenschaft. Die Wartezeit habe ich dann mir Freiwilligenarbeit in Shanghai verbracht - ich sage euch, es gibt nichts Niedlicheres auf der Welt als kleine chinesische Kinder, die völlig begeistert auf euch zuhüpfen, ihre Hände auf eure Nase drücken und "nooooose" quietschen; ganz glücklich, dass sie ein neues englisches Wort gelernt haben :D

Ende September stand dann der Umzug an - ich hatte mehrere Zusagen erhalten und mich schließlich für die FH Köln entschieden; ich wollte dort Mehrsprachige Kommunikation studieren, eine Mischung aus Sprachunterricht, Linguistik, Geschichte, Kommunikationswissenschaft... Das wäre auch super gewesen, aber ich habe mich mit diesem Fach nie wirklich wohl gefühlt, dabei hätte ich euch nicht einmal sagen können warum genau. Aber als ich dann im zweiten Semester dort einen Kurs "Einführung BGB" belegte, war ich sofort begeistert - Rechtswissenschaft war superspannend, und gar nicht trocken, wie so oft behauptet wird. Es folgte ein Praktikum beim Rechtsanwalt... eine Leidenschaft war geboren. Aber Sprachen mussten auch unbedingt sein. Und Reisen wollte ich. Aber in Köln war es doch auch so schön...

Ihr seht, eigentlich bin ich zufällig zu diesem Studiengang gekommen. Ich habe Google mit "jura sprachen" gefüttert, und nach langem Scrollen bin ich auf dieses Programm gestoßen. Das las sich spannend, also hab ich spontan eine Bewerbung erstellt, und ein paar Wochen später war ich zum Auswahltest eingeladen. Das Beste kommt aber noch: Die Email, die mir den Termin meines Auswahlgespräches mitteilte, kam bei mir nie an - irgendwann im Juni habe ich also auf einmal einen Anruf von Prof. Dr. Weigend erhalten, der sich wunderte, wo ich denn sei! Zum Glück durfte ich am nächsten Tag kommen und mich vorstellen, und knapp zwei Stunden später kam die Zusage. Zu diesem Zeitpunkt sagte mein Bauchgefühl schon, dass ich den Platz annehmen sollte - schließlich hatte man sich extra die Mühe gemacht, sich zu erkundigen, warum ich nicht zum ersten Termin erschienen war - jemand anders hätte die Bewerbung wahrscheinlich einfach geschreddert und mich abgelehnt.

Prof. Dr. Weigend und Frau Noack haben sich wirklich herzlich um uns gekümmert. Hier ist es niemandem egal, wo man bleibt, und gerade Frau Noack hat sich sehr viel Zeit genommen für all die formalen Fragen, die ich hatte; ich durfte sie im Büro besuchen und sie hat mir ganz genau erklärt, wie sich das Studium zusammensetzt und wie das mit der doppelten Einschreibung in Köln funktioniert, was ich vom UCL zu erwarten hatte - und vor allem habe ich auch alles über das DAAD-Stipendium erfahren, ohne das ich diesen Aufenthalt nicht finanzieren könnte. Ich kann auch nicht zählen, wie oft ich sie danach noch angerufen oder Emails geschrieben habe. An diesem Lehrstuhl seid ihr wirklich bestens aufgehoben; man wird sich immer bemühen, euch all die Hilfestellung zu geben, die ihr braucht. Das sind wirklich tolle Leute!

3 Kommentare:

  1. Hallo Nicky!
    Die Informationen, die du über den schriftlichen Test veröffentlicht hast waren sehr wertvoll. Könntest du denn auch etwas vom Ablauf deines mündlichen Auswahlgesprächs erzählen? :)
    LG Maxime

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  2. Klar doch :)
    Ich hatte auf jeden Fall nicht den Eindruck, dass Professor Weigend mit einer vorgefertigen Liste von Fragen ins Gespräch gekommen wäre, die er stumpf mit jedem abarbeitet. Er hatte damals meinen Lebenslauf ausgedruckt, und wir haben einfach über alles gesprochen, was er interessant fand. Das kann besonderes soziales Engagement sein oder ein Auslandsaufenthalt oder deine privaten Interessen - wir haben damals über Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig" gesprochen, weil ich mich extrem für Shakespeare begeistere (komisch, ich weiß). Ich glaube, es geht vor allem darum, deine Persönlichkeit kennen zu lernen - also dass du in einem Gespräch offen bist und nicht verstummst, und selbstbewusst und selbstsicher genug wärst, um zwei Jahre in England zu verbringen (denn der Kulturschock ist vielleicht nicht so groß, aber auf jeden Fall spürbar). Einen "Ablauf" in diesem Sinne gibt es glaube ich nicht, jedes Gespräch scheint sehr individuell auf den Bewerber und seine Persönlichkeit zugeschnitten zu sein.
    Und als Vorwarnung: am Ende des Gesprächs wurden mir zwei zufällig ausgewählte Wissensfragen gestellt - wie die damals noch neue rechtspopulistische Partei im UK hieß (UKIP) und wer vor Elizabeth II König war (George VI). Auf richtige Antworten kommt es dabei aber eher weniger an, und ich konnte auch die zweite Frage nicht beantworten - ich glaube er wollte eher schauen, wie du reagierst, wenn man dir eine unerwartete Frage stellt ;)
    Und am Ende des Gesprächs durfte ich noch (dann auf Deutsch) meine Fragen zum Studiengang stellen, zu Ablauf und Organisation und alles, was ich sonst noch so wissen wollte. Bei Fragen zum Inhalt in England konnte die Studentin helfen, die beim Gespräch auch anwesend war (sie hatte selbst vor einigen Jahren den gleichen Studiengang gemacht und studierte dann auf Staatsexamen).

    So, ich hoffe, das konnte etwas helfen! Viel Erfolg weiterhin bei der Bewerbung! :)

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  3. Ach so, das Gespräch wurde auf Englisch geführt ;)

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